Ferdinand GT3 RS – Ein Hinterfragrad.

Der Verkehrsraum in Städten ist begrenzt. Es konkurrieren PKW, LKW, Busse, Straßenbahnen, Fahrräder und Fußgänger um einen günstigen Platz auf urbanem Beton.

Die Stadt Münster hat mit einer inzwischen berühmten Bilderreihe einmal aufzeigen wollen, wie stark der Flächenverbrauch für die Fortbewegung von 72 Personen mittels unterschiedlicher Transportmittel ist:

60 Autos brauchen 1000 Quadratmeter

72 Fahrräder brauchen 90 Quadratmeter

1 Bus braucht 30 Quadratmeter (wobei dieser Bus dann wirklich voll ist :))

Diesen enormen Flächenverbrauch von privatem Individualverkehr wird nun besonders humorvoll in einem Kunstwerk des Österreichers Hannes Langeder verbildlicht und hinterfragt: „Ferdinand GT3 RS“ – Der langsamste Porsche der Welt:

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Der 150kg leichte Rahmen aus Plastikrohren und Klebebänder wird mittels eines doppelsitzigen Liegerads angetrieben – ohne Geräusche, ohne Abgase, aber eben auch ohne Wawawoom: Ein Video zeigt wie der Ampelstart dieser Porsche-Version (das „RS“ steht für Radsport) in der Stadt aussehen würde – – – langsam. Gut, der Künstler hat auch das Thema „Entschleunigung“ auf der Agenda.

Aber es stellt sich gleichzeitig die Frage: Warum bewegen wir eigentlich nochmal einzelne Personen massenhaft mit solch großen „Rahmen“ durch überfüllte Stadträume??

Und zugegeben, ein Fahrrad welches die Dimensionen eines Automobils annimmt ist eher eine negative Innovation für die Stadt der Zukunft…

Wer sich davon selbst eine Bild machen möchte, kann den Radler-Porsche übrigens noch bis zum bis zum 1. März im Hamburger Museum der Arbeit bewundern!

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