Vom 20. Mai 2015 an fand für 3 Tage die weltgrößte Messe zum Thema „Smart Cities“ in Berlin statt. 27 Konferenzen und umfassende Workshops, 450 Redner, und über 100 Unternehmen und NGOs sind die Kennzahlen dieser Veranstaltung. Die Themen reichen von Elektromobilität, über Stadtentwicklung im asiatischen Raum, hin zu kommunaler Finanzierung und Komponenten einer intelligenten Stadt. Der Fokus lag auf technischen Lösungen.
Die größte Überraschung war allerdings nicht eine spezifische Technik oder ein innovativer Ansatz, sondern vier Feststellungen die immer wieder in unterschiedlichsten Beiträgen herauskristallisiert wurden:
- Die Smart City soll keine Daten-konsumierende Maschine zum Selbstzweck sein, sondern die Lebensqualität ihrer Bewohner erhöhen. Besser Städte sollen ein besseres Leben ermöglichen.
- Ein Smart City kann nur als ganzheitlicher Ansatz entwickelt werden.
- Ein ganzheitlicher Ansatz kann nur mit Hilfe von Kollaborationen entstehen: Kollaborationen zwischen verschiedenen Verwaltungen (z.B. für den Daten-Austausch), Unternehmen und Bewohnern.
Variationen dieser Aussagen schwirrten bei vielen Präsentationen immer wieder durch den Raum. Kein Wunder, dass in der Ausstellung nicht nur technische Lösungen wie Luftfilter (von Camfil), ein Segway-Konkurrent namens Kicktrike, oder eine Stadt-Performance-Software (Siemens CyPT) vorgestellt worden sind, sondern auch neue Kollaborationsoptionen: eine niederländische Online-Plattform für Fragen und Lösungen von urbanen Problemen (www.citysourcing.org), die „Brainbox“ der TU Berlin, ein Raum in der mittels einer Kartensoftware potentielle Schnittstellen für intelligente Partnerschaften dargestellt werden, oder eine Unternehmenskooperation wie „Innovation City Management“, die im Komplett-Paket nachhaltige Sanierungskonzepte für Stadtquartiere anbietet.
Eine der beliebtesten Pavillions was das Projekt „Zukunftsorte“ der Stadt Berlin. Dort wurden 10 Stadtquartiere mit einem besonders hohen Smart-City-Potential vorgestellt: Vom Technologiepark Adlershof bis zum Nachnutzungskonzept für den Flughafen Tegel. Hier galt: Berlin ist arm, aber sexy smart.